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Für alle Forschenden, die ihre Forschungsdaten professionell managen möchten, sind Datenmanagementpläne – kurz DMPs – unerlässlich. Warum sie als das Werkzeug im Forschungsdatenmanagement gelten, welche Vorteile die DMP-Nutzung für den Forschungsalltag bringt und eine Software-Empfehlung zur Umsetzung haben wir hier für Sie zusammengestellt.
Ein DMP beschreibt, dokumentiert und strukturiert den Umgang mit Forschungsdaten während eines wissenschaftlichen Projekts und stellt somit ein Werkzeug des Projektmanagements dar. Als „lebendes Dokument“ wird ein DMP über den gesamten Projektzeitraum hinweg genutzt, weshalb eine regelmäßige Prüfung und gegebenenfalls Anpassungen erforderlich sind. In der Regel liegt ein DMP in Form eines Leitfadens oder Fragenkatalogs vor und zielt darauf ab, den Umgang mit Forschungsdaten strukturiert zu beschreiben.
Dabei werden alle relevanten Arbeitsschritte entlang des Forschungsdatenlebenszyklus berücksichtigt und Methoden und Ziele der Datenerhebung und -verwaltung festgehalten. Des Weiteren gibt ein DMP Aufschluss darüber, was nach Abschluss des Projekts mit den Forschungsdaten geschieht (Stichwort Nachnutzung).
Der Umfang eines DMPs kann zwischen wenigen Sätzen und mehreren Seiten variieren, abhängig von der Komplexität und den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Projekts sowie der jeweiligen Disziplin.
Von: Kerstin Helbig; Katja Krause; Carolin Kruse; Florian Rehak; Gianpiero Tari (CC BY 4.0)
Ein DMP ist ein wichtiges Instrument zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, durch dessen Anwendung Forschungsprozesse und -ergebnisse transparent und nachvollziehbar werden.
In der Vorbereitungsphase von Forschungsprojekten unterstützt ein DMP die Projektplanung und Budgetierung des Forschungsdatenmanagements und hilft dadurch, den Überblick über alle wichtigen Daten-Fragen und notwendige Ressourcen (und deren frühzeitige Beantragung) zu behalten. Im Projektalltag schafft ein DMP die Grundlage für einen einheitlichen Umgang mit Forschungsdaten, der für alle Projektbeteiligten verbindlich ist. Dies erleichtert – insbesondere in Verbundprojekten – die Zusammenarbeit und gewährleistet, dass alle Beteiligten die gleichen Standards und Verfahren anwenden. Für das Forschungsdatenmanagement verantwortliche Personen werden ebenso im DMP festgeschrieben.
Ein weiteres wesentliches Argument für die Anwendung eines DMPs ist die Erfüllung der Vorgaben der Forschungsförderer: Die Verwendung stellt sicher, dass die geförderten Projekte einen nachhaltigen Umgang mit generierten Forschungsdaten aufweisen – im DMP werden von (Projekt-)Beginn an die Weichen dafür gestellt.
Die wichtigsten DMP-Bestandteile auf einen Blick:*
* basierend auf RDMO Fragenkatalog (generischer Katalog)
Bei der DMP-Umsetzung helfen entsprechende DMP-Tools. Unsere Empfehlung: RDMO. Der „Research Data Management Organiser“ ist ein deutsches Tool, das in einem DFG-Projekt entwickelt wurde und inzwischen über eine etablierte Community verfügt. Für Brandenburg wird das Tool derzeit angepasst und überarbeitet und steht interessierten Forschenden in Kürze unter RDMO-BB zur Verfügung.
RDMO auf einen Blick:
Mehr über RDMO erfahren Sie in den folgenden Videos:
DMPs und die darin enthaltenen Daten-Fragen sind nicht immer selbsterklärend. Bei der Umsetzung helfen DMP-Beispiele und Muster-DMPs für verschiedene Forschungsförderer. Eine Auswahl zur Veranschaulichung:
Unsere DMP-Empfehlung speziell für Studierende: das "FDM Logbuch", das für Studierende aller Fachrichtungen geeignet ist und – etwa im Rahmen der Abschlussarbeit – bei einem guten Umgang mit Daten unterstützt.